Rückblick

Teltowkanal Halbmarathon 05.11.2017

Halbmarathon? Was ist das eigentlich? Diese Frage hätten sich die drei Teammitglieder Leo, Tom und Marcus mal stellen sollen, bevor sie sich beim Halbmarathon am 05.11.2017 angemeldet haben. Aber egal, das Team Freilos steht ja auch gerade dafür Dinge zu tun, ohne sich vorher Gedanken darüber zu machen!

Etwa 1500 Läufer machten sich an einem trüben Sonntagmorgen um 10.30 Uhr auf den Weg, um die verschiedenen Distanzen von 7, 14 oder auch 21,1km zu meistern. Begeistert, aber immer noch planlos was wir eigentlich hier machen, standen wir also am Start und zählten gemeinsam den Countdown hinunter und dann ging es los.

Leo, unser Dauerläufer, suchte natürlich direkt den Anschluss zur Spitzengruppe. Tom und Marcus hingegen wollten das Feld von hinten aufrollen. Nach etwa einem km merkten sie aber bereits, dass sich das Thema aufrollen komplett erledigt hat. Es kam die Frage auf, was wir hier eigentlich gerade machen? Langsam wurde uns bewusst was ein Halbmarathon eigentlich ist, laufen, laufen und nochmals laufen.

Lustig war nach etwa 1,5km ein ganz besonderer Fan, welcher am ersten Anstieg stand und pausenlos mit einem Löffel auf eine Tasse einhämmerte, um die Läufer zu unterstützen. 

Der historische Grenzstreifen entlang des Teltowkanals war knüppelvoll mit Läufern. Nach etwa 4km überquerten wir die Brücke in Lichterfelde und machten uns auf der Berliner Seite des Teltowkanals zurück in Richtung Start. Kurz darauf erreichten wir die erste Wasseraufnahmestelle und freuten uns tierisch über diesen kleinen Moment der Pause.

Nun erreichten wir nach 7km wieder den Ausgangspunkt und sahen zu wie ach so viele clevere Läufer bereits den Zieleinlauf feierten, jedoch nicht wir, wir bogen vor dem Ziel ab und machten uns auf den Weg in die zweite Runde. Diese wurde vom Läuferfeld nun schon deutlich übersichtlicher.

Die Beine wurden langsam schwerer aber das Ziel blieb vor Augen. Die Gespräche untereinander sind bereits auf das Mindeste reduziert und fast verstummt. Nur der Trommler mit Löffel und Tasse wirkte auch in Runde 2 noch voll motiviert und gab sein Bestes. Nach dem Erreichen der 11km Marke und somit der Hälfte des Laufes schwand auch langsam die Hoffnung diese Distanz nochmals zu bewältigen. Egal, weiter immer weiter, nur nicht darüber nachdenken.

Jetzt kam der Zeitpunkt, an welchem wir auch die Spitzenläufer einmal sehen konnten, jedoch nicht weil wir plötzlich so gut performten, sondern weil die Spitzengruppe bereits in der letzten von 3 Runden war und uns mal eben problemlos locker luftig überrundeten.

Also ging es nach 14km für uns erneut in Richtung Ziel und wieder sahen wir die glücklichen Läufer, welche ihre Distanz bereits geschafft haben und wieder bogen wir wenige Meter vor dem Zielleinlauf ab und gingen in die dritte Runde. Hier trennten sich nun auch die Wege von Marcus und Tom und jeder lief in seinem Rhythmus weiter.

Also ging es wieder am Mann mit der Tasse und dem Löffel vorbei, welcher immer noch pausenlos auf die arme Tasse hämmerte, aber in einer Ausdauer von welcher wir nur träumen könnten.

Die Strecke war nun auch wirklich leer, fast einsam und die Beine wollten schon lang nicht mehr. Ab km 18 folgte die lange Zielgerade. Schnell noch den letzten Wasserbecher bei km 18 abgegriffen und dann die letzten 3km durchgebissen. Der Zieleinlauf selbst war dann irgendwie auch unwirklich, die meisten Zuschauer und Läufer hatten den Bereich längst verlassen, jedoch nicht unser Leo. Dieser empfing mich mit offenen Armen!

Es fehlte nur noch Tommy, der vom Sprecher mit den Worten durchs Ziel "getragen" wurde: "Warum? Weil er es kann!"    

Ob es im kommenden Jahr eine Neuauflage unserer Teilnahme geben wird, ich kann es nicht sagen, aber warum eigentlich nicht?

Anbei noch unsere stolzen Zieleinläufe ;-)

Zieleinlauf Leo

Zieleinlauf Marcus

Zieleinlauf Thomas